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Nachhaltig bauen mit Lehm

Ein modernes Wohnhaus aus Lehm strahlt Behaglichkeit aus und steht in Sachen Wohnkomfort einem Massivhaus um nichts nach. Das weiß Lehmexperte Sigi Legath, der Beim Legath Gründer, aus langjähriger Wohn-Erfahrung mit seinem eigenen Lehmhaus. Wer an nachhaltig bauen denkt und beim Haus- oder Bauprojekt gerne selbst vieles macht, dem legt Sigi Legath sein liebstes Material ans Herz. Lehm ist ein natürlicher, nachhaltiger sowie ressourcenschonender Baustoff – nicht nur weil regional. Die einfache Mischung aus Ton, Sand und weiteren Bestandteilen wie Schotter oder Kies gilt auch als der älteste Baustoff der Welt und kann aufgrund seiner Zusammensetzung und Wirkung auch eine großartige Energiebilanz vorweisen.

Lehm: Idealer Naturbaustoff

Lehm kommt direkt aus der Erde. Das macht ihn zu einem nachhaltigen Baumaterial, das auch sich auch auf die Wohnqualität einzigartig auswirkt.

In Österreich war Lehm neben holzarmen Gebieten im nördlichen Niederösterreich auch lange Zeit im südlichen Burgenland das bevorzugte Baumaterial. Und seit einigen Jahren entwickelt sich auch neuerlich wieder ein Trend hin zum Bauen mit Lehm. Denn als regional gewonnener Baustoff verkürzt Lehm lange Anfahrtswege. Auch seine Verarbeitung für Bauzwecke geschieht ohne chemische Zusatzstoffe – was Lehm zu einem durch und durch natürlichen und gesunden Baustoff macht. Aufgrund seiner Konsistenz speichert Lehm Wärme und hilft Hausbesitzer:innen dabei, Energiekosten zu sparen. Worin Lehm in punkto Nachhaltigkeit aber wirklich hervorsticht, ist, dass er ein vollständig recyclebares Material ist.

gute Gründe fürs
Bauen mit Lehm

1. Optimales Raumklima

Lehmbaustoffe zeichnen sich durch ihre Diffusionsfähigkeit und optimale Sorptionsfähigkeit aus. Dadurch wirken sie wie natürliche Klimaanlagen: Sie helfen dabei, die relative Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen unter dem kritischen Wert von 70 Prozent zu halten. Bei hoher Luftfeuchtigkeit entzieht Lehm der Luft Feuchtigkeit, speichert diese und gibt sie bei trockener Luft wieder ab. Damit regulieren sie das Raumklima auf natürliche Weise und die relative Luftfeuchtigkeit bleibt in einem gesunden Bereich zwischen 45 und 55 Prozent, was das Risiko von Schimmelbildung minimiert. Zudem verhindern die in Lehm enthaltenen Tonminerale die Bildung unangenehmer Gerüche von vornherein.

2. Dämmung

Obwohl Lehmbaustoffe nicht als Dämmstoffe gelten, bieten sie dennoch die Möglichkeit, besonders effektive Techniken zur Innendämmung von Fachwerkhäusern und anderen Altbauten umzusetzen. Durch moderne Innendämmsysteme in Verbindung mit Lehm wird in Sommer und Winter für ein angenehmes Raumklima gesorgt.

3. Gestaltungsmöglichkeiten

Lehm ist ein wahres Multitalent mit seinen individuellen Formen und raffinierten Oberflächenstrukturen. Durch Trocknen verfestigt er sich, während er durch Zugabe von Wasser wieder plastisch und formbar wird. Dies ermöglicht eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.

4. Leichte Verarbeitung

Die Verwendung moderner Mischungen des traditionellen Baustoffs erleichtert dessen Verarbeitung und Anwendung erheblich. Dies macht Lehm zu einer attraktiven Alternative für Neu- und Umbauarbeiten. Da der Baustoff nicht chemisch aushärtet, sondern durch physikalisches Trocknen fest wird, ermöglicht er eine zeitunabhängige und flexible Arbeitsweise. Lehm ist zudem ein unkompliziertes Baumaterial: es lässt sich leicht mit klarem Wasser abwaschen und ist hautfreundlich.

5. Holzschutz

Aufgrund seiner niedrigen Gleichgewichtsfeuchte hält Lehm die in Verbindung damit eingebauten Hölzer trocken. Dies trägt dazu bei, dass das Holz nicht von Pilzen oder Insekten befallen wird, da der Lehm als Feuchtigkeitsspeicher wirkt und somit eine schützende Wirkung entfaltet.

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Der Stoffkreislauf vom Baumaterial Lehm ist ein faszinierender Prozess, der natürliche Materialien wie Sand, Ton und Kies in einem kontinuierlichen Zyklus nutzt und recycelt. Lehm wird aus mineralischen Ablagerungen gebildet und ist ein Hauptbestandteil vieler Baustoffe, von Lehmziegeln bis hin zu Lehmputzen. Nach seiner Nutzung wie zum Beispiel in Gebäuden aus Lehm, kann er im Laufe der Zeit wieder abgebaut und wiederverwendet werden. Dies kann entweder durch Zerkleinern und erneutes Mischen für neue Bauprojekte geschehen oder sogar durch Rückführung in die Natur, wo er sich wieder in den Kreislauf mineralischer Ablagerungen einfügt. Dieser Kreislauf macht Lehm zu einem der wohl nachhaltig der nicht nur langlebig ist, sondern auch die natürlichen Ressourcen von unserem Planeten respektiert.